Am heutige Freitagabend fanden sich wieder ein paar Unentwegte zusammen, um die Eintracht auswärts zu vertreten. Wie vor fast jedem Spiel dieser Saison gab es einige Diskussionen über die teilnehmende Spielerzahl. Und so mußte Nils am Trainingsdienstag einige Motivationstiraden über sich ergehen lassen, er solle doch bitte wenigstens solange mitspielen, bis Sven Malende eintrifft.
Es mußten alle Register gezogen werden, damit die Eintracht eine komplette Elf auf den Rasen im fernen Nedlitz bekam. Der Gegner hatte diese Probleme nicht, er konnte den Alterdurchschnitt mit Beginn der Hälfte zwei nochmals erheblich reduzieren.
Doch nun zum Spiel:
Eintracht spielte in den "Bestia Negra" - Trikots. Die Abwehr wurde von Steffen und Thomas M. geleitet, auf den Außen standen Sven Köhler und Christian Steinmann. Im Mittelfeld führte Ibor Perez Diego Regie, unterstützt von Andreas E. und wahlweise Eschi, Klaus und Achim. Ganz vorn tummelten sich wie gewohnt Dirk und Maik. Hier möchte ich kurz im Namen der Mannschaft meinen Respekt zollen, wie unsere "älteren Herren" uns in solchen nicht leichten Spielen ohne zu zucken unterstützen. Vielen Dank. Eschi machte seine Sache ebenfalls sehr gut. Offensichtlich war er sich der Wichtigkeit seiner Aufgabe bewußt und leistete sich im ganzen Spiel nur einen Bock 
Das Spiel nahm schon nach wenigen Minuten die erwartete Richtung. Stefan Z. im Tor und der letzte Verteidiger waren sich nach einem langen Paß nicht so ganz einig, der Stürmer profitierte und lupfte ins lange Eck. Damit hatten alle gerechnet. Was sich danach jedoch abspielte, war schon richtig klasse. Die Eintracht Jungs übernahmen mehr und mehr das Spiel. In einer Situation, in der Eschi total frei den Ball hat, wie gewohnt stundenlang wartet und alle schon die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sich auf einen Konter einstellen, lupft dieser geil den Ball mit Außenspann über alle hinweg. Maik sprintet über außen und donnert den Ball an den Querbalken. Torwart geschlagen, weil hinten Dirk steht und einschiebt. Ibor, der sich in diesem Spiel die Note 1 verdiente, fasste sich danach mehrfach ein Herz und konnte zweimal vom rechten Strafraumeck treffen. Anfangs war er hier zu zaghaft, aber seine Kollegen im Mittelfeld fanden die richtigen Worte. Plötzlich stand es 3:1 für die Eintracht und einige der Gegenspieler waren den Tränen nahe. Spaß beiseite, das hatten wir so nicht erwartet. Leider konnten wir diese gute Phase nicht in den Pausentee retten, der Gegner hatte noch zwei Gelegenheiten, die er eiskalt nutzte. Besonders das 2:3 war Pech, da Thomas und Andreas gemeinsam klären, aber dann eben genau den Stürmer anspielen, der ins ungedeckte Eck schießt.
In der Pause wurde ein wenig gehadert. Bei uns. Beim Gegner wurde das Waffenarsenal überprüft und durch junge hungrige Spieler ergänzt. Damit hatten dann vor allem Dirk, Maik und Ibor erheblich mehr Knochenarbeit zu leisten. Hälfte zwei war insgesamt weniger schön anzuschauen. Auf unserer Seite endete viel kurz vorm 16er. Meist rannte man sich in der vielbeinigen, grätschfreudigen Abwehr fest. Spieler, die auch im Angriff Körperkontakt suchen, wie Ibor und Dirk, hatten da auch bei einem Altherren-Spiel nicht viel zu lachen. Der Gegner versuchte es jetzt immer wieder über seine linke Seite, wo Sven Köhler mit dem deutlich jüngeren Stürmer einiges zu tun hatte. Da die Moral aber stimmte, ließ man sich auch von einem stark Abseits - verdächtigen Gegentor nicht schocken. Es wurde weiter nach vorn gespielt und richtig gebissen. Steffen konnte einige Schnitzer aufgrund seiner Schnelligkeit immer wieder ausbügeln. Auch Sven Malende fügte sich gut ein und obwohl bei einigen deutlich geschnauft wurde, rissen sich alle zusammen. Nach einigen unglücklichen Versuchen gab es dann noch einmal Freistoß aus ca. 25 Metern von halblinks. Die gut 5000 Zuschauer brüllten alle: "Auf den Elfer, auf den Elfer..." Spfr. Eichler tat wie ihm geheißen und gurkte diesen ruhenden Ball im Endeffekt sehr gekonnt Richtung Strafraummitte. Die Kraft fehlte, der Ball hatte Drall und kam zum Glück über die erste Abwehrreihe. Thomas Meißner stand dahinter und zog die Haarspitzen zurück. Der Torwart war bei dieser Granate machtlos. Sie sprang aus 5 Metern Höhe noch einmal auf und fiel senkrecht ins linke untere Eck. Der Jubel kannte keine Grenzen. Kurz danach war Schluß und beide Teams trennten sich 4:4.
Eintracht war im Prinzip zufrieden, Nedlitz nicht so, aber das ist auch gut so. Spielerische Härte und deutliche Verjüngung in Hälfte Zwei wurden nicht genutzt. Wir können mit diesem Ergebnis zufrieden sein.
Anekdote zum Spiel:
Dirk erfreute sich in Hälfte zwei der Sonderbewachung durch einen jungen, lauffreudigen aber unerfahrenen Spieler. Dirk wollte sich der Bewachung entziehen und ging auf rechts aussen (Tendenz Seitenlinie). Auf seine "Frage": "Sag mal, hier ist doch garnüscht los....", antwortete der gegnerische Spieler: " Mein Trainer hat gesagt, ich soll Dir überall hin folgen."
Die Eintracht spielte in folgender Aufstellung:
Stefan Zellner - Sven Köhler, Steffen Krawczyk, Thomas Meißner, Christian Steinmann - Achim Zabel, Michael Eschbergerr, Andreas Eichler, Ibor Perez Diego - Maik Herfurth, Dirk Rubitzsch - Sven Malende und Klaus Kottke
Der Dank des Autors gilt Thomas Meißner, der seine Berührung vor dem 4. Tor vehement abstritt und es sozusagen spendete.
Der Dank der Mannschaft gilt unserem Goalie Stefan, der sehr kurfristig eingesprungen ist und seinen alkoholischen Einstand gab.